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Montag, 22.03.2021 18:01 Uhr | Ludger Bohle

Kinder freuen sich auf das Training

Es liegt an diesem frühen Dienstagabend ein eisiger Wind über dem Tekloth-Solar-Stadion von TuB Mussum. Gerade einmal sieben Grad zeigt das Thermometer. Hinzu kommt ein fieser Nieselregen. Doch der Freude auf dem Platz tut das keinen Abbruch. Immer wieder ist lautes Kinderlachen zu hören.

Vor dem Vereinsheim reiht sich Fahrrad an Fahrrad. Nachdem die neue Coronaschutzverordnung für Kinder bis 14 Jahren wieder Fußballtraining in Gruppen bis zu 20 Kindern zulässt, sind sie alle gekommen, um endlich wieder ihrem geliebten Hobby nachzugehen. „Als ich gehört habe, dass wir wieder trainieren dürfen, habe ich mich riesig gefreut und meinen Hund Fiete vor Freude durch das Haus getragen“, sagt Elias Dusin.

Der Zehnjährige gehört zur Mussumer E1, die an diesem Dienstagabend trainiert. „Man hatte ja schon ein bisschen Bedenken, ob nach der viermonatigen Pause tatsächlich alle wiederkommen, oder ob der eine oder andere abspringt. Aber es sind alle wieder dabei, und alle sind hoch motiviert“, sagt Tobias Brambrink, der die E1 gemeinsam mit Thomas Flores trainiert.

Für die Verantwortlichen von TuB Mussum war schnell klar, dass sie Training anbieten werden, wenn die Coronaschutzverordnung das wieder erlaubt, zumal das Hygienekonzept vom ersten Lockdown noch fertig in der Schublade lag und nur etwas überarbeitet werden musste. „Nach so einer langen Zeit muss man als Verein auch einfach liefern“, sagt Jugendleiter Marvin Hörning. Die ersten Mannschaften stiegen bereits in der vergangenen Woche wieder ins Training ein, die meisten aber in dieser. Bei den Bambini wird das hingegen erst nach Ostern der Fall sein. „Die Mannschaft ist ziemlich groß und die Kinder sind noch kleiner. Da ist es dann zwangsläufig schwerer, alle Schutzmaßnahmen einzuhalten“, sagt Hörning. Der Verein hat es den Trainern selbst überlassen, wann sie mit ihren Mannschaften auf den Platz zurückkehren.

Auf der Anlage ist große Disziplin festzustellen. Die Kinder kommen vor dem Training unverzüglich auf den Platz und verlassen ihn anschließend genauso schnell wieder. Bei der Besprechung auf dem Feld halten sie sogar großen Abstand. Nur beim Spiel kommen sie sich dann kurz mal näher. Sean Tebroke trägt sogar auf dem Feld seine Mund-Nasen-Maske mit dem Logo von TuB Mussum. „Die hat meine Mutter genäht. Ich trage die Maske oft, auch wenn ich sie eigentlich absetzen dürfte. Hier schiebe ich sie nur nach unten, wenn ich renne“, sagt Sean.

Die Jungs haben richtig Bock. Das wurde zuvor schon in der WhatsApp-Gruppe deutlich. Einige haben sich extra noch neue Fußballschuhe gekauft.

Markus Fischer, Trainer der F1

Brambrink sagt den Kindern der E1 zur Begrüßung, dass sie viel spielen werden. „Wir wissen schließlich nicht, was die Zeit bringt. Deshalb geht es darum, dass die Kinder viel Spaß haben sollen“, erklärt er. Sollte die Sieben-Tage-Inzidenz für drei Tage über 100 steigen, hätte sich das Training zunächst schon wieder erledigt. So aber dürfen sich auch die Eltern – sie sind laut Coronaschutzverordnung auf der Anlage nicht erlaubt – freuen, dass ihre Kinder zurück auf dem Fußballplatz sind. „Es hat kein Elternteil gesagt, dass sein Kind nicht wieder zum Training darf“, so Brambrink.

Das scheint aber nicht nur für die E1 zu gelten. Am Dienstagabend sind auch die anderen Mannschaften – neben der E1 trainieren auch die E2, D2, F1 und F2 – auf der weitläufigen Anlage von TuB Mussum nahezu komplett. „Ich habe 13 von möglichen 13 Spielern da“, sagt Markus Fischer, Trainer der F1. „Die Jungs haben richtig Bock. Das wurde zuvor schon in der WhatsApp-Gruppe deutlich. Einige haben sich extra noch neue Fußballschuhe gekauft.“ Zu Beginn ist noch der eine oder andere Abspielfehler zu erkennen, aber nach zehn bis 15 Minuten geht es schon wieder deutlich besser. Fischer: „Man merkt, dass die Kinder nach der langen Pause etwas abgelenkter sind als sonst, weil sie sich so freuen, wieder da zu sein.“

Derweil hat bei der E1 das Trainingsspiel begonnen, zunächst mit zwei Kindern im Tor. Doch nur wenige Minuten später scheint der Drang, auf dem Feld mitwirken zu wollen, zu groß zu sein. Also gehen die beiden Trainer ins Tor. Während des Lockdowns haben sie zunächst per Videokonferenz Kontakt zu den Kindern gehalten und ihnen koordinative Übungen gegeben, bei denen sie die Trainer schlagen mussten. Viel schöner ist es aber, jetzt wieder mit den Kindern auf dem Rasen zu stehen. „Mal sehen, was noch an Kraft da ist. Nach dem ersten Lockdown hat es schon so zwei, drei Wochen gedauert, bis sie konditionell wieder auf dem alten Stand waren“, sagt Flores. Tristan Erfurth ist es, der das erste Trainingstor schießt. Das wird natürlich gebührend gefeiert – in Form des Cristiano-Ronaldo-Jubels. Auf dem Spielfeld geht es anschließend munter hin und her. Immer wieder ist das Lachen der Kinder zu hören und sind zufriedene Kindergesichter zu sehen. Auch Elias ist glücklich. „Es ist richtig schön, meine Mannschaftskollegen wieder zu sehen“, sagt er. Auch mit seiner Leistung ist er zufrieden. „Nur das Schießen muss ich noch etwas üben.“ Das ist in den vergangenen Wochen und Monaten im eigenen Garten etwas zu kurz gekommen.


(Quelle BBV)